WiKo: Ein Wiener Projekt zur Entwicklung von standortbezogenen Konzepten der Eingewöhnung von Kleinkindern in die Kinderkrippe und den Kindergarten

Kurzcharakterisierung des Projekts:

Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung von Konzepten, nach denen die „Eingewöhnung“ von Kleinkindern in die Kinderkrippe oder in den Kindergarten aus bildungswissenschaftlicher Sicht professionell gestaltet werden kann. Diese Konzepte sollen einerseits den Erkenntnissen entsprechen, die zum Thema „Eingewöhnung“ aus bildungswissenschaftlicher und entwicklungspsychologischer Sicht vorliegen, und andererseits den Gegebenheiten Rechnung tragen, die in einzelnen Krippen und Kindergärten vorzufinden sind. In diesem Zusammenhang wird der Fokus in besonderer Weise auf zwei Personengruppen gelenkt, von denen das Gelingen von Eingewöhnungsprozessen maßgeblich abhängt: auf die pädagogischen Teams, die in Krippen oder Kindergärten arbeiten, sowie auf die Eltern der Kleinkinder, die in Krippen oder Kindergärten betreut werden.

Ein ausführlicher Projektbericht sowie Empfehlungen aus dem Projekt wurden unter dem Titel "Wie Eingewöhnung an Qualität gewinnen kann.
Zur Weiterqualifizierung pädagogischer Teams für den Bereich der Eingewöhnung von Kleinkindern in Kinderkrippen und Kindergärten"
 veröffentlicht. >> weiter zum Projektbericht

Projektleitung:

  • Univ.-Prof. Dr. Wilfried Datler (Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien / Alfred Adler Institut des Österreichischen Vereins für Individualpsychologie)

Projektkoordination:

Projektkooperation:


Projektträger:

Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter:

Mag. Leila Ahmadi-Rinnerhofer, Mag. Natascha Almeder, Dr. Margit Datler, Univ. Prof. Dr. Irmgard Eisenbach-Stangl, Mag. Antonia Funder, Mag. Maria Fürstaller, Mag. Sandra Geisler, Mag. Nina Hover-Reisner, Mag. Birgit Höbartner, Mag. Regina Kaltseis, Mag. Barbara Laggner, Mag. Barbara Lehner, Hanna Pfundner, Mag. Irmtraud Sengschmied, Mag. Regina Studener-Kuras, Mag. Andrea Zwettler

Projektdauer:

Jänner 2010 bis Februar 2011

Projektbeschreibung:

Das Thema der frühen außerfamiliären institutionalisierten Betreuung von Kleinkindern ist im öffentlichen und fachwissenschaftlichen Diskurs fest verankert. Dabei wird immer wieder die Forderungen formuliert, Betreuungsplätze für Kinder, die jünger als drei Jahre alt sind, auszubauen, um so die Vereinbarkeit von elterlicher – insbesondere mütterlicher - Berufstätigkeit und Familie gewährleisten zu können. Neben diesen Forderungen werden allerdings auch immer wieder Befürchtungen dahingehend geäußert, dass die frühe Betreuung außerhalb des familiären Kontextes der kindlichen Entwicklung abträglich sein könnte. Vor diesem Hintergrund liegt es nahe, dass auch Eltern mit der Sorge kämpfen, ob sie ihre Kleinkinder in die Obhut des Kindergartens oder der Kinderkrippe geben sollen. Diese Sorgen nehmen nochmals zu, wenn der Übergang von der familiären zur außerfamiliären Betreuung und folglich die so genannte Eingewöhnung des Kindes in die Einrichtung für alle Beteiligten emotional hoch besetzt ist. Selbst bei ausreichend verfügbaren Betreuungsplätzen können entsprechende Unsicherheiten, Sorgen und Ängste dazu beitragen, dass Eingewöhnungsprozesse wünschenswerten pädagogischen Standards nicht entsprechen und dass die berufliche Tätigkeit von Eltern - einschließlich des Wiedereinstiegs von Müttern in das Berufsleben - leidet. 
Da vom Zusammenspiel zwischen Eltern und Pädagoginnen ein wesentlicher Einfluss auf das Gelingen von Eingewöhnungsprozessen ausgeht, wendet sich das Projekt an die pädagogischen Teams von Krippen und Kindergärten sowie an Eltern, deren Kleinkinder seit Herbst 2010 in diesen Kinderkrippen und Kindergärten betreut werden. Zum einen wird im Rahmen des Projekts ein spezielles Weiterbildungsangebot entwickelt und realisiert, das sich an die Teams ausgewählter Einrichtungen in der Absicht richtet, die pädagogische Qualität von Eingewöhnungskonzepten in Verbindung mit der Entwicklung standortbezogener Eingewöhnungskonzepte zu steigern. Zum anderen werden mit Eltern begleitende Gespräche geführt, die Eltern gegebenenfalls dabei unterstützen sollen, ihre Erfahrungen, Sorgen und Anliegen in einem vertraulichen Rahmen zu besprechen.

Projektziele:

Das Projekt zielt (a) auf die Steigerung der pädagogischen Qualität von Eingewöhnungsprozessen an vier ausgewählten Standorten ab.

Das Projekt dient (b) der Entwicklung von Unterstützungs- und Weiterbildungsangeboten, die sich an pädagogische Teams von Kinderkrippen und Eltern wenden und darauf abzielen, die pädagogische Qualität von Eingewöhnungsprozessen zu sichern oder zu erhöhen.

Mit dem Projekt wird (c) die Absicht verfolgt, vertiefte Einblicke in den Verlauf von Eingewöhnungsprozessen unter Miteinbeziehung der Perspektive von Eltern und pädagogischen Teams unter Berücksichtigung der Bedeutung spezifischer Begleit- und Weiterbildungsmaßnahmen zu gewinnen.

Qualifikationen der Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter:

Die Weiterbildung für ausgewählte Teams von Kinderkrippen und Kindergärten wird von Bildungswissenschaftlern und Bildungswissenschaftlerinnen konzipiert und angeboten, die im Bereich der „Pädagogik der frühen Kindheit“ spezifisch qualifiziert sind, über einschlägige psychoanalytisch-pädagogische Kompetenzen verfügen und über weite Strecken in verschiedenen Feldern der Aus- und Weiterbildung tätig sind. 
Alle Projektmitarbeiter und Projektmitarbeiterinnen, die begleitende Elterngespräche führen, verfügen überdies über Beratungskompetenzen, die im Masterlehrgang „Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberatung“ erworben werden, der von der Wiener „Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik (APP)“ angeboten wird.

Teilnehmende Kinderbetreuungseinrichtungen:

St. Nikolaus Kindertagesheimstiftung 
Pfarrkindergarten, 1110 Wien

Kindergruppe „100 Morgen Wald“ 
Selbstverwaltete Kindergruppe, 1210 Wien

Kindergruppe „Spieluphant“
Selbstverwaltete Kindergruppe, 1230 Wien

MA 10 Kindergarten Wien 
Kindergarten der Gemeinde Wien, 1200 Wien

Diese Einrichtungen kooperierten mit dem Institut für Bildungswissenschaft bereits im Rahmen des WiKi-Projekts (siehe unten).

Vorläuferprojekte:

Die WiKi-Studie - die Wiener Kinderkrippenstudie zur Untersuchung der Eingewöhnung von Kleinkindern in die Kinderkrippe - stellt ein unmittelbares Vorläuferprojekt des WiKo-Projekts dar: WiKi – Die Wiener Kinderkrippenstudie

Artikel:

Hover-Reisner, N., Fürstaller, M., Funder, A., Datler, M. (2014):

Work Discussion als Methode der Fallarbeit im Dienste der Professionalsierung in frühpädagogischen Berufsfeldern.

In: Pieper, I., Frei, P., Hauenschild, K., Schmidt-Thieme, B. (Hrsg.): Was der Fall ist. Beiträge zur Fallarbeit in Bildungsforschung, Lehramtsstudium, Beruf und Ausbildung. Springer VS: Heidelberg, 2014, 275-287

Funder, A., Fürstaller, M., Hover-Reisner, N.(2013):

"Holding mind in mind" - Work Diskussion: Eine Methode zur Förderung der Mentalisierungsfähigkeit von Erzieherinnen?

In: Wininger, M., Datler, W., Dörr, M. (Hrsg.):Psychoanalytische Pädagogik und frühe Kindheit (Band 4 der Schriftenreihe der Kommission Psychoanalytische Pädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft [DGfE]). Verlag Barbara Budrich: Opladen u.a., 2013, 217-236

Datler, M., Funder, A., Hover-Reisner, N. (2013):

Institutionelle Abwehr im Kontext der Organisation: Über Grenzen von Weiterbildung und die Notwendigkeit des Deutens.

In: Schnoor, H. (Hrsg.): Psychodynamische Beratung in pädagogischen Handlungsfeldern. Psychosozial-Verlag: Gießen, 147-164

Datler, W., Fürstaller, M. (2013):

Das Beratungsbündnis und seine Bedeutung für Weiterbildungsprozesse. Aus einem elementarpädagogischen Projekt zur Gestaltung der Eingewöhnung von Kleinkindern in die Kinderkrippe.

In: Schnoor, H.(Hrsg.): Psychodynamische Beratung in pädagogischen Handlungsfeldern. Psychosozial-Verlag: Gießen. 2013, 131-146

Fürstaller M., Funder, A., Datler, W. (2012):

Wie Eingewöhnung an Qualität gewinnen kann: Zur Weiterqualifizierung pädagogischer Teams für den Bereich der Eingewöhnung von Kleinkindern in Kinderkrippen und Kindergärten.

[Projektdarstellung, Projektbericht und Empfehlungen aus dem Projekt WiKo - ein Wiener Projekt zur Entwicklung von standortbezogenen Konzepten der Eingewöhnung von Kleinkindern in Kinderkrippen und Kindergärten] 
u:scholar: Wien, 2012 [ https://uscholar.univie.ac.at/view/o:127771https://uscholar.univie.ac.at/view/o:127771]

Datler, M., Datler, W., Fürstaller, M., Funder, A. (2011):

Hinter verschlossenen Türen. Über Eingewöhnungsprozesse von Kleinkindern in Kinderkrippen und die Weiterbildung pädagogischer Teams.

In: Dörr, M., Göppel, R., Funder, A. (Hrsg.): Reifungsprozesse und Entwicklungsaufgaben im Lebenszyklus. (Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 19). Psychosozial-Verlag: Gießen, 30-55

Vorträge:

Datler, W., Hover-Reisner, N.:

Qualifizierung, Individualisierung und LehrerInnenbildung neu: Über Dilemmata der gegenwärtigen und Perspektiven der künftigen Ausbildung von ElementarpädagogInnen.

Vortrag am 30. Oktober 2013 im Rahmen der Jahrestagung der "Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB)" zum Thema "Bildung im Zeitalter der Individualisierung" an der Universität Innsbruck, 29.-31. Oktober 2013

Fürstaller, M., Studener-Kuras, R.:

Elternarbeit in der Kita: Die Beziehung zwischen Eltern und ErzieherInnen als Herausforderung für die Aus- und Weiterbildung von pädagogischem Fachpersonal?

Vortrag am 27. September 2013 im Rahmen des "Forums III: Bildung und seelische Gesundheit - optimierbar?" der 18. Jahrestagung der "German Speaking Association for Infant Mental Health (GAIMH)" in Oberursel zum Thema "Frühe Kindheit unter Optimierungsdruck - und nie mehr Zeit für Bullerbü? Seelische Gesundheit von Säuglingen, Kleinkindern und professionell Handelnden in einer verunsicherten Gesellschaft", 26.-28. September 2013

Datler, W.:

Ist der Ausbau von Krippenplätzen recht und billig? Über Erfordernisse, Möglichkeiten und Probleme von pädagogischer Qualität in Kindertagesstätten.

Plenumsvortrag am 27. September 2013 im Rahmen der 18. Jahrestagung der "German Speaking Association for Infant Mental Health (GAIMH)" in Oberursel zum Thema "Frühe Kindheit unter Optimierungsdruck - und nie mehr Zeit für Bullerbü? Seelische Gesundheit von Säuglingen, Kleinkindern und professionell Handelnden in einer verunsicherten Gesellschaft", 26.-28. Septebmer 2013.

Funder, A., Hover-Reisner, N. (2012):

Ein Wiener Projekt zur Entwicklung von standortbezogenen Konzepten der Eingewöhnung von Kleinkindern in die Kinderkrippe und den Kindergarten.

Posterpräsentation am 29. März (Präsentation Antonia Funder) im Rahmen der Tagung "Kindheit und Profession. Konzepte, Befunde und Konturen eines Forschungsprogramms. Kindheitspädagogische Beiträge" an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, 29.-30. März 2012

Datler, W., Fürstaller, M. (2011):

Das Beratungsbündnis und seine Bedeutung in Weiterbildungsprozessen.

Vortrag im Rahmen der Tagung "Psychodynamische Beratung" der Kommission Psychoanalytische Pädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Universität Marburg, 6.-8. Mai 2011

Datler, M., Funder, A., Hover-Reisner, N. (2011):

Unbewusste Abwehr und die Grenzen von Beratung im Kontext der Organisation.

Vortrag im Rahmen der Tagung "Psychodynamische Beratung" der Kommission Psychoanalytische Pädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Universität Marburg, 6.-8. Mai 2011

Hover-Reisner, N., Fürstaller, M., Funder, A. (2011):

"Work Discussion" nach dem Tavistock-Konzept als Methode der Fallarbeit im Dienste der Professionalisierung in frühpädagogischen Berufsfeldern.

Vortrag am 22. Jänner 2011 im Rahmen der Tagung "'Was der Fall ist' - Fallarbeit in Bildungsforschung und Lehrerbildung" des Forums Fachdidaktische Forschung in Kooperation mit dem Centrum für Bildungs- und Unterrichtsforschung, dem Büro für sozial-, bildungs- und kulturwissenschaftliche Forschungsmethoden und dem Kompetenzzentrum Frühe Kindheit Niedersachsen. Universität Hildesheim, 21.-22. Jänner 2011

Datler, W . (2011):

Fallreflexion, Objektive Hermeneutik und die Persistenz praxisleitender Momente: Ein kritischer Beitrag zum Verhältnis von kasuistischer Rekonstruktion und Professionalisierung.

Vortrag im Rahmen der Tagung "'Was der Fall ist' - Fallarbeit in Bildungsforschung und Lehrerbildung" des Forums Fachdidaktische Forschung in Kooperation mit dem Centrum für Bildungs- und Unterrichtsforschung, dem Büro für sozial-, bildungs- und kulturwissenschaftliche Forschungsmethoden und dem Kompetenzzentrum Frühe Kindheit Niedersachsen. Universität Hildesheim, 21.-22. Jänner 2011

Funder, A., Fürstaller, M., Hover-Reisner, N., Datler, W. (2010):

Das Wiener Konzept (WiKo) - Ein Modell zur Eingewöhnung in die Kinderkrippe.

Vortrag am 1. März 2010 im Rahmen der Veranstaltung "Von der Forschung zur Praxis: Erste Ergebnisse der Wiener Kinderkrippenstudie und deren Konsequenzen für die Aus- und Weiterbildung" an der Universität Wien, 21.-22. Jänner 2011