Kinder postpartum depressiver Mütter: eine 4 Jahres-follow-up-Studie

Projektleitung:

  • Dr. Maria Muzik (Universitätsklinik für Psychiatrie, Universität Wien),
  • Univ.Ass. Dr. Kornelia Steinhardt (Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien)
  • Katherine L. Rosenblum, Ph.D. (University of Michigan)
  • Dr. Claudia Klier (Universitätsklinik für Psychiatrie, Universität Wien)

Kurzbeschreibung:

Postpartum Depression (PPD) ist eine Erkrankung, die bei Müttern mit einer Häufigkeit bis zu 20% auftritt und sowohl für Mütter als auch deren Kinder schwerwiegende Folgen haben kann. Die Erkrankung kann ab dem Zeitpunkt der Geburt eines Kindes bis zu einem Jahr danach auftreten und äußert sich in Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, mangelndes Interesse an Sexualität und Konzentrationsstörungen, weiters Schuldgefühle, Gefühle der Minderwertigkeit, Ängste, das Baby zu verletzen, sowie die Angst, sich selber zu verletzen.

Die PPD wirkt sich auch auf das Erleben und die Entwicklung ihrer Kinder aus. Denn durch die Erkrankung ist es den Müttern nur in eingeschränktem Maße möglich, adäquat und angemessen auf ihre Kinder einzugehen bzw. auf ihre Kinder zu reagieren. Diese Beeinträchtigungen können, wie in Studien nachgewiesen wurde, Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten verursachen, die bis in das Schulalter der Kinder reichen.

Es wurden 118 Familien untersucht, die vor vier Jahren ein Kind geboren hatten und seit damals zu drei Zeitpunkten (Geburt, 6. Monat, 18. Monat) untersucht wurden.

Es wurde untersucht, ob Kinder von Müttern mit PPD vermehrt Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Es sollte weiters untersucht werden, welche Rolle eine postpartale psychische Erkrankung des Vaters bzw. des Partners der Mutter für das Auftreten und die Chronizität der mütterlichen Depression spielt.

Einen wesentlichen Fokus der Untersuchung stellte die Analyse der interaktionellen Mechanismen zwischen Mutter und Kind dar, da die Entwicklung des Kindes durch Interaktionen mit der Mutter beeinflusst wird. Es wurde untersucht, inwieweit Affekt, Verhalten und reflexiver Sprachgebrauch Auswirkungen auf kindliches Verhalten und somit auf die Ausbildung von Verhaltensstörungen zeigen kann.

Drittmittelförderung:

Forschungsförderungsfonds der österreichischen Nationalbank

Projektdauer:

2001-2005

Publikationen:

Steinhardt, K., Muzik, M., Rosenblum, K., Klier, C.:

Linking early maternal postpartum depression (PPD) and child behavior problems at 4 years of age. Mother-child behavioural interaction during emotion-focused dialogues.

(in preparation)

Klier, C., Muzik, M., Rosenblum, K., Steinhardt, K.:

 

Linking early maternal postpartum depression (PPD) and child behavior problems at 4 years of age.

Paper presented 12/09/05 at the XIII World Congress of Psychiatry, Cairo, September 10-15, 2005

Steinhardt, K.:

 

Über die Notwendigkeit der Bereitstellung eines „unterstützenden Rahmens“ für das Gelingen von Bildungsprozessen.

Vortrag gehalten am 23.4.2005 bei der Frühjahrstagung der Kommission Psychoanalytische Pädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) in Saarbrücken, 22.-23.4.2005

Berger, S.:

Emotionssprache, Verhalten und Affekt in der Mutter-Kind-Interaktion.

Diplomarbeit an der Universität Wien, 2006

Almeder, N.:

Affekte, Verhaltensweisen und kognitive Kompetenz in der Mutter-Kind-Interaktion. Eine Untersuchung der Affekte und Verhaltensweisen des Vorschulkindes und deren Einschätzung durch Bezugspersonen.

Diplomarbeit an der Universität Wien, 2005

Bardone, J.:

Mütterliche Konfliktlösungsstrategien und deren Auswirkung auf die Mutter-Kind-Interaktion.

Diplomarbeit an der Universität Wien, 2005

Schacherbauer, E.:

Scaffolding in der Mutter-Kind-Interaktion.

Diplomarbeit an der Universität Wien, 2004

Köllner, S.:

Mütterliche Depression und ihre Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung.

Diplomarbeit an der Universität Wien, 2003