Zur Geschichte der psychoanalytisch-pädagogischen und individualpsychologischen Erziehungsberatung in Wien von 1920 bis zur Gegenwart: Historische Entwicklungslinien und gegenwärtige Institutionalisierung.

Projektleiter:

  • Ao. Univ.-Prof. Dr. Wilfried Datler
  • Univ.-Doz. Dr. Harald Leupold-Löwenthal
  • Ass.Prof. Dr. Johannes Gstach

Projektträger:

Institut für Erziehungswissenschaft (AG Sonder- und Heilpädagogik) in Kooperation mit:

  • Sigmund-Freud-Gesellschaft
  • Alfred-Adler-Institut des Österreichischen Vereins für Individualpsychologie

Kurzbeschreibung:

Das Projekt verfolgt die Absicht, über die wissenschaftliche Aufbereitung und Auswertung von bislang unbearbeiteten Informationen und Archivmaterialien zu einem umfassenderen Wissen über die Entwicklung der tiefenpsychologisch orientierten Erziehungsberatung in Wien von den frühen 20er-Jahren bis heute zu gelangen. Dabei bildet einerseits die Entwicklung jener Aktivitäten einen Schwerpunkt, die sich in Wien seit den frühen 20er-Jahren im Anschluß an Alfred Adler und August Aichhorn etablierten. Den zweiten Schwerpunkt stellt dann die weitere Entwicklung der tiefenpsychologisch orientierten Erziehungsberatung nach 1945 in Wien dar, wobei unter anderem auch der Frage nachgegangen wird, inwiefern diese Bemühungen eine Weiterentwicklung der Aktivitäten der Zwischenkriegzeit darstellen oder welche Traditionen und Errungenschaften nach 1945 verloren gingen bzw. nur unter veränderten Bedingungen weitergeführt werden konnten. Im Detail soll untersucht werden,

  • in welchem Umfang sowie in welcher Weise diese Erziehungsberatungsaktivitäten institutionell verankert und eingebunden waren (bzw. sind);
  • nach welchen praxisleitenden Konzepten in der psychoanalytisch sowie individualpsychologisch orientierten Erziehungsberatung gearbeitet wurde (bzw. wird);
  • an welche „Adressaten“ diese Erziehungsberatungsaktivitäten gerichtet waren (bzw. sind);
  • in welcher Weise die Erziehungsberater aus- bzw. weitergebildet wurden (und werden).

Projektdauer: 1.11.1998 - 31.10.2001

ProjektmitarbeiterInnen:

  • Dr. Johannes Gstach (bis zum zum 31.12.1999; später Mitwirkung in der Projektleitung)
  • Dr. Renate Göllner
  • Mag. Ulrike Kinast-Scheiner

Projektfinanzierung:

Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)

Veröffentlichungen:

Göllner, R.:

Psychoanalytisch-pädagogische Praxis ohne Ideologie vom „Schädling“. August Aichhorns Erziehungsberatung zwischen Jugendamt und Psychoanalytischer Vereinigung.

In: Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse 31, 2003, 8-36

Datler, W., Gstach, J., Wittenberg, L.:

Individualpsychologische Erziehungsberatung und Schulpädagogik im roten Wien der Zwischenkriegszeit.

In: Zwieauer, Charlotte (Hrsg.): Pädagogische Experimente im Wien der 20er und 30er Jahre. - Picus: Wien, 2001, 227-269

Gstach, J., Datler, W.:

Zur Geschichte und Konzeption der individualpsychologischen Erziehungsberatung im Wien der Zwischenkriegszeit.

In: Zeitschrift für Individualpsychologie 26, 2001, 200-221

Datler, W.:

Erziehungsberatung und die Annahme eines dynamischen Unbewussten. Über einige Charakteristika psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberatung.

In: Datler, W., Figdor, H., Gstach, J. (Hrsg.): Die Wiederentdeckung der Freude am Kind. Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberatung heute. 
Psychosozial-Verlag: Gießen, 1999, 11-31

Gstach, J.:

Zur Geschichte der tiefenpsychologischen Erziehungsberatung im Wien der Zwischenkriegszeit.

Vortrag bei der Tagung der Dozenten und Dozentinnen für Sonderpädagogik in deutschsprachigen Ländern in Berlin 1999. Berlin, 1.10.1999