Forschungswerkstatt

PARTIZIPATIVE FORSCHUNG – FORSCHUNGSWERKSTATT

 

2025

Call for Papers

Politischer Aktivismus und partizipative Forschung
Forschungswerkstatt Partizipative Aktionsforschung 2025

13.-15. Februar 2025, Institut für Bildungswissenschaft, Universität Wien

Programm und Call (pdf)

“[…] action research is a participatory, democratic process concerned with developing practical knowing in the pursuit of worthwhile human purposes, grounded in a participatory worldview which we believe is emerging at this historical moment. It seeks to bring together action and reflection, theory and practice, in participation with others, in the pursuit of practical solutions to issues of pressing concern to people, and more generally the flourishing of individual persons and their communities” (Reason & Bradbury 2005, 1)

 

Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg veröffentlichte Kurt Lewin einen Aufsatz mit dem Titel Tatforschung und Minoritätenprobleme. In diesem findet sich ein Abschnitt zu Tatforschung bzw. action research (Lewin 1953, 280), ein neuer Typus von Sozialforschung, der nicht mehr kontemplativ soziale Phänomene vermessen sollte, sondern Forschung mit einem “dezidiert demokratisch-gesellschaftlichen Engagement” (Klafki 1973, 503) verbinden wollte. Sozialforschung wurde mit dem Anspruch verbunden, Theorie und Praxis miteinander in Beziehung zu setzen. So verstehen Peter Reason und Hilary Bradbury (2005) den Hauptzweck von Aktionsforschung darin, “praktisches Wissen zu schaffen, das den Menschen bei der täglichen Lebensführung nützlich ist”, und formulieren weiter: “Ein weiteres Ziel der Aktionsforschung ist es, durch dieses praktische Wissen zu einem größeren - wirtschaftlichen, politischen, psychologischen und spirituellen - Wohlergehen von Menschen und Gemeinschaften beizutragen sowie zu einer gerechteren und nachhaltigeren Beziehung zu der umfassenderen Ökologie des Planeten, von dem wir ein wesentlicher Teil sind.” Mit Marija-Lisa Swantz sollte so ein “lebendiges Wissen” (living knowledge) (Swantz zit. n. Reason und Bradbury 2005) geschaffen werden, welches wertvoll für die Menschen ist, mit denen sie arbeitete, genauso wie für sie selbst.

Es verwundert daher nicht, dass in den letzten Jahrzehnten Aktionsforschung oft auch als partizipative Forschung (vgl. von Unger 2014) organisiert wurde. Die Grundidee von partizipativen Forschungsansätzen ist, nicht über oder für die Menschen zu forschen, sondern gemeinsam mit ihnen (Bergold & Thomas 2012). Idealerweise sind die Mitforschenden am gesamten Forschungsprozess – von der Entwicklung der Forschungsfrage bis hin zur Veröffentlichung der Ergebnisse und der Diskussion über mögliche Lösungen – beteiligt. Für diesen Forschungsstil ist ganz im Sinne der Tradition der Aktionsforschung eine parteiliche und wertebasierte Haltung kennzeichnend, die einerseits darauf abzielt, die Lebenswelt der Mitforschenden partner*innenschaftlich zu beforschen, wie andererseits Veränderungsprozesse in derselben voranzubringen (von Unger 2018). In ähnlicher Weise versteht Volker Schönwiese Ansprüche an Forschung im Kontext der Disability Studies. Diese solle partizipativ und emanzipatorisch sein. Emanzipatorische Forschung umfasst nach Schönwiese "sowohl Theorie-Entwicklung und Erkenntnisgewinn zur Dekonstruktion von Diskursstrukturen als auch Feldentwicklung Erkenntnisse zur sozialen Lage von Menschen mit Behinderungen, zum Abbau behindernder Barrieren und zur Arbeit an der Befreiung aus bevormundenden Lebenslagen" (Schönwiese 2018, 115). Mit Wright zielt er somit auf die „Aufhebung von Unterdrückung und die Herstellung der Bedingungen menschlicher Entfaltung“ (Wright zit. n. Schönwiese 2018, 115). Damit öffnet sich Forschung einerseits hin zu den „Standpunkten der Unterworfenen“ (Haraway 1995, 84), um diesen Gehör zu schaffen. Zweitens öffnet sich damit die partizipative Aktionsforschung auch von einer aktionistischen Forschung hin zu einem forschenden Aktivismus, der das universitäre Dispositiv der Forschung notwendigerweise herausfordert.
Ausgehend davon wollen wir uns bei der diesjährigen partizipativen Forschungswerkstatt der Frage nach den Verhältnissen von einem in breiter Hinsicht als politisch zu verstehenden Aktivismus und partizipativer Forschung widmen. Gemeinsam wollen wir Fragen diskutieren, wie: Was bedeutet partizipative Forschung für Aktivismus - was bedeutet Aktivismus für partizipative Forschung? Welchen politischen Anspruch kann aktivistische Forschung haben? Was ist das Verhältnis von aktivistischer Forschung mit Co-Forschenden zu forschendem Aktivismus?

 

Wir freuen uns über Beiträge, die einzelne oder mehrere der folgenden Aspekte aufgreifen und diskutieren. Folgende Fragen sollen zur Einreichung von Beiträgen anregen:

  • Ethische Fragen, wie beispielsweise:
    Welche ethischen Herausforderungen ergeben sich aus der Verbindung von partizipativer Forschung und politischem Aktivismus? Wer entscheidet über die Ziele eines forschenden Aktivismus? Wie kann die eigene Rolle als (Mit-)Aktivist*in und Forschende(r) reflektiert werden? Wie kann und soll in diesem Kontext mit Autor*innenschaft versus Anonymisierung umgegangen werden? Welche Informationen sollen nach „außen“ getragen werden, welche nicht? Wer entscheidet darüber?
  • Organisatorische Fragen, wie beispielsweise:
    Welche organisatorischen Herausforderungen ergeben sich in der partizipativen Erforschung von politischen Artikulationsformen? Wie wird mit ungleicher Bezahlung umgegangen? Wie können Anforderungen an Qualifizierungsarbeiten mit den Ansprüchen kollektiver, partizipativer Forschung verbunden werden?
  • Fragen der Ontologie, wie beispielsweise:
    Welche Perspektive(n) nehmen und binden wir aus welchen Gründen ein? Welche Perspektive(n) lassen wir aus welchen Gründen außen vor? Welche Standpunkte können als „Standpunkte der Unterworfenen“ (Haraway 1995, 84) in welcher Hinsicht gelten?
  • Fragen der Epistemologie, wie beispielsweise:
    Was bedeutet im Sinne einer partizipativen Aktionsforschung Objektivität? Welches Wissen zu welchem Zweck wird mit dieser Art der Forschung generiert? Inwiefern versprechen die Standpunkte der Unterworfenen “angemessenere, nachhaltigere, objektivere und transformierende Darstellungen der Welt” (Haraway 1995, 84)?


Ablauf

Die Forschungswerkstatt wird in Form einer zweitägigen Veranstaltung umgesetzt, wobei es optional am Samstagvormittag noch die Möglichkeit der Vernetzung geben wird. Die Forschungswerkstatt richtet sich an Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich im Rahmen ihrer Qualifikationsarbeit oder eines Forschungsprojektes mit partizipativen Forschungsansätzen beschäftigen. Die Veranstaltung besteht aus mehreren Vorträgen namhafter Wissenschaftler*innen und Werksstattteilen, in denen die Teilnehmer*innen ihre Forschungsvorhaben vorstellen. Den Abschluss der Forschungswerkstatt bildet am Samstag der optionale Besuch des Vernetzungsraums. Die Idee ist hierbei, sich besser kennenzulernen und mögliche kleinere Forschungswerkstätten für Promotions-/ Forschungsvorhaben zu gründen, um sich gegenseitig im Forschungsprozess zu begleiten. Die Veranstaltung verortet sich transdisziplinär und lädt deshalb explizit Personen verschiedener Disziplinen ein.

Teilnahme und Anmeldung

Anmeldung geöffnet bis: 30.09.2024

Teilnehmer*innenbeiträge in Präsenz: 

Gestaffelte Teilnahmegebühr orientiert an den ökonomischen Möglichkeiten der Teilnehmer*innen: 20,-€, 40,-€ oder 60,- 

(bitte bei der Anmeldung Selbsteinschätzung angeben, ansonsten wird mit der mittleren Variante gerechnet)

Anmeldung bitte per E-Mail an michael.doblmair@univie.ac.at (Betreff: PAR_FW) mit folgenden Angaben:

  • Name, Vorname, E-Mail
  • Titel des Vorhabens bzw. Projekts
  • Universität/Hochschule und Betreuung des (Promotions-)Projektes
  • Teilnahme an allen Tagen oder nur am Mittwoch und Donnerstag?
  • Möchten Sie eigenes Material einbringen? Ja/Nein

Abstracts für 20-minütige Vorträge im Umfang von circa einer Seite bitten wir, bis zum 30.09.2024 per E-Mail zu senden. Alle Einreichungen werden vom Organisationsteam gesichtet und wir informieren Sie dann bis zum 31.10.2024, ob Ihr Forschungsvorhaben besprochen werden kann.

Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 35 beschränkt, gegebenenfalls wird eine Warteliste eingerichtet.

Die Veranstaltung wird organisiert vom Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, in Kooperation mit der Fakultät für Psychologie der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien und dem Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien.

 

Literatur:

Bergold, Jarg, & Thomas, Stefan (2012). Partizipative Forschungsmethoden: Ein methodischer Ansatz in Bewegung. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13(1), Art. 30, https://doi.org/10.17169/fqs-13.1.1801

Haraway, Donna J. (1995). Situiertes Wissen. Die Wissenschaftsfrage im Feminismus und das Privileg einer partialen Perspektive. In dies. (Hrsg.), Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt am Main u.a.: Campus, S. 73–97.

Klafki, Wolfang (1973). Handlungsforschung im Schulfeld. In: Zeitschrift für Pädagogik 19 (1973) Nr. 4, S.487-516

Lewin, Kurt (1953).: Die Lösung sozialer Konflikt. Bad Nauheim: Christian-Verlag

Reason, Peter & Bradbury, Hilary (2005): Introduction: Inquiry and Participation in Search of a World Worthy of Human Aspiration. In: Dieselben (Hrsg.): Handbook of Action Research. Participatory Inquiry and Practice. London, Thousand Oaks, New Delhi: Sage Publications, S. 1-14

Schönwiese, Volker (2018). Partizipativ und emanzipatorisch – Ansprüche an Forschung im Kontext der Disability Studies. In: Brehme, D.; Fuchs, P.; Köbsell, S.; Wesselmann, C.

von Unger, Hella (2014). Partizipative Forschung. Einführung in die Forschungspraxis. Wiesbaden: Springer Fachmedien.

Von Unger, Hella. (2018). Partizipative Forschung. In L. Akremi, N. Baur, H. Knoblauch & Boris Traue (Hrsg.), Handbuch Interpretativ forschen (S.161-182). Weinheim: Beltz.

 

 

 


 

2023

Von 13. bis 15. September 2023 findet die zweite Forschungswerkstatt - Partizipative Forschung
am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien statt.

Programm und Call (pdf)

Partizipative Aktionsforschung möchte nicht über oder für die Menschen forschen, sondern
gemeinsam mit ihnen (Bergold & Thomas 2012). Je nach Möglichkeit und Sinnhaftigkeit sollen
Mit-Forschende in den gesamten Forschungsprozess eingebunden werden – von der
Entwicklung der Forschungsfrage bis hin zur Veröffentlichung der Ergebnisse sowie in die
Diskussion über mögliche Lösungen für gesellschaftliche Schieflagen. Das heißt, partizipative
Aktionsforschung versteht sich als eine methodologische Haltung, denn sie verfolgt
kollaborative Formen der Wissensproduktion und erhebt den Anspruch epistemische
Deutungsmacht zu demontieren. Sie versteht sich als wertebasierte und parteiliche Forschung,
die anstrebt Räume des Alltags aufzubrechen, um einen gemeinsamen Reflexionsprozess zu
ermöglichen (Bergold & Thomas 2012), der zum Erschließen neuer Handlungsmöglichkeiten
führen kann (von Unger 2018).
Auch partizipativ Forschende agieren unweigerlich in Verhältnissen von Ungleichheit und
innerhalb historisch macht- und gewaltvoller Felder und Institutionen. Die Gestaltung und Nähe
der Forschungsbeziehung zieht daher spezifische ethische Fragen mit sich, die ein hohes Maß
an Reflexivität der eigenen sozialen Positionierung und eine kontinuierliche Verständigung
über Grenzen und Möglichkeiten der gemeinsamen Forschung sowie über Macht und
Privilegien erfordern (von Unger & Narimani 2018; Fine & Torre 2020). Gerade durch die
starke Involvierung der Wissenschaftler_innen im Feld ergibt sich die spezifische
Herausforderung, nicht (dermaßen) an der (Re-)Produktion bestehender Differenzverhältnisse
mitzuwirken, sondern zu versuchen diese stetig zu reflektieren und auch in schwierigen
Situationen regulierend einzugreifen und Haltung zu beziehen (Wöhrer et al. 2017).
Partizipative Forschung bedarf demnach einer radikalen Offenheit und des parteilichen
Einlassens auf eine Unplanbarkeit des Forschungsprozesses und ebenso einer politischaktionistischen Haltung, was oftmals mit Ansprüchen, die im Rahmen von Qualifikationsarbeiten oder geförderten Forschungsvorhaben gestellt werden, konfligieren
kann. Wobei auch die Orte der Forschungen selbst, mit ihren eigenen Ordnungslogiken und
Strukturiertheiten, Hürden mit sich bringen. Partizipative Forschung bleibt somit ein fragiles Unterfangen, dem das Risiko des Scheiterns inhärent ist. Gelingt es jedoch ein offenes Miteinander zu gestalten kann ein Raum geschaffen werden, in dem ein kritisches Hinterfragen der aktuellen Verhältnisse sowie ein Nachdenken über das, was sein könnte und sollte, möglich wird (Fine & Torre 2020).
Im Rahmen der Forschungswerkstatt möchten wir darüber diskutieren, welche ethischen,
politischen und forschungspraktischen Herausforderungen partizipative Ansätze mit sich
bringen. Ausgehend davon, werden wir im Rahmen der diesjährigen Werkstatt auch eine
Diskussion über unsere ungleichen, intersektionalen Positionierungen innerhalb jenes
Spannungsverhältnisses zwischen politischem Anspruch und institutionalisierter
Wissensproduktion anstoßen und unser jeweils spezifisches „Subjekt-Sein“ und unsere
Standortgebundenheit des „Sprechens über“ in diesem Prozess gemeinsam reflektieren. Damit
zusammenhängend interessiert uns, was mit „Aktion“ in der partizipativen Aktionsforschung
gemeint ist bzw. gemeint sein kann und auf was diese abzielt. Partizipative Forschung rückt
nicht nur Teilhabe und Mitgestaltung von Wissensproduktion in den Fokus, sondern will mit
Blick auf Ungleichheit gesellschaftliche Veränderung anstoßen und damit Möglichkeiten zur
Demokratisierung von Forschung und der Weiterentwicklung demokratischer Formen von
Wissensproduktion (Wöhrer et al. 2017; Brenssell & Lutz-Kluge 2020) in Gang setzen.
Die Forschungswerkstatt 2023 möchte wieder einen Raum öffnen und zum Dialog einladen,
um sich über partizipative Forschungsvorhaben und die damit verbundenen Fragen und
inhärenten Widersprüche dieses Zugangs zu Forschung und Wissensproduktion
auszutauschen.
Wir freuen uns über Beiträge, die einzelne oder mehrere der folgenden Aspekte aufgreifen und
diskutieren. Folgende Fragen sollen zur Einreichung von Beiträgen anregen:

  • Welche spezifischen forschungsethischen Fragen stellen sich in partizipativen Projekten? Wie wird mit Fragen von ownership von Wissen/Erkenntnis, der informierten Einwilligung, Autor_innenschaft und Verantwortlichkeit umgegangen?
  • Welche konkreten Methoden der (gemeinsamen) Reflexion von Subjektivierungsprozessen, „Subjekt-Sein“ und intersektionaler Positionierungen sind möglich und entsprechen den eigenen ethischen Anforderungen?
  • Welche forschungspraktischen Herausforderungen, Fragen und Handlungsmöglichkeiten entstehen daraus?
  • Was meinen wir mit „Aktion“ in der Aktionsforschung? Mit was beginnt diese "Aktion" und wo ist sie begrenzt oder endet sie? Was ist der Anspruch, der „dahinter liegt“? In welchem Verhältnis steht die „Aktion“ zur Universität als Institution und konventionellen Formen der Erkenntnisproduktion?
  • Wie kann mit dem Spannungsverhältnis von Forschungsanforderungen (z.B. im Rahmen einer Qualifikationsarbeit) und den Prämissen der partizipativen Forschung umgegangen werden?
  • Wie kann ein kollaborativer Prozess der Forschung, aber auch des gemeinsamen Schreibens aussehen?
  • Wie kann mit dem „Scheitern“ an eigenen Ansprüchen und der Scham hierüber umgegangenen werden und dies auch als Erkenntnisprozess in die Forschung miteinbezogen werden? Wie können diese „Fehler“, Brüche und diversen Aushandlungsprozesse auch im Schreibprozess sichtbar gemacht werden und dem Versuch, "eine kohärente und geschlossene Geschichte" zu erzählen, widerstanden werden?

Ablauf
Die Forschungswerkstatt wird in Form einer zweitägigen Veranstaltung umgesetzt, wobei es
optional am Freitagvormittag noch die Möglichkeit der Vernetzung geben wird. Die
Forschungswerkstatt richtet sich an Nachwuchswissenschaftler_innen, die sich im Rahmen
ihrer Qualifikationsarbeit oder eines Forschungsprojektes mit partizipativen
Forschungsansätzen beschäftigen. Am ersten Tag wird es einen Eröffnungsinput von Ariane
Brenssell zu ethischen, politischen und forschungspraktischen Herausforderungen
partizipativer Ansätze geben mit Fokus auf die Dimension der „Aktion“. Anschließend beginnen wir mit dem Werkstattteil der Veranstaltung, der die Teilnehmer_innen einlädt, ihre Forschungsvorhaben vorzustellen, um diese dann gemeinsam zu reflektieren. Teilnehmende mit eingereichten Beiträgen haben circa 20 Minuten Zeit, um die eigene Arbeit zu präsentieren und anschließend sind jeweils 35 Minuten zur gemeinsamen Diskussion geplant. Am zweiten Tag werden wir im Werkstattmodus weitermachen. Am Nachmittag findet ein Input von Phil Langer mit Diskussion zur Positionierungs- und Selbstreflexion in der partizipativen Forschung
statt. Den Abschluss der Forschungswerkstatt bildet am Freitag der optionale Besuch des
Vernetzungsraums. Beginnen wird der Tag mit einer moderierten Diskussion zum
Spannungsverhältnis von Qualifikations-/Forschungsarbeiten und partizipativer Forschung, bei
der Sie eingeladen sind, Ihre Erfahrungen und Problematiken einzubringen.

Anschließend möchten wir den Raum für Vernetzung öffnen. Die Idee ist hierbei sich besser
kennenzulernen und mögliche kleinere Forschungswerkstätten für Ihre Promotions-/
Forschungsvorhaben zu gründen, um sich gegenseitig im Forschungsprozess zu begleiten. Die
Veranstaltung verortet sich transdisziplinär und lädt deshalb explizit Personen verschiedener
Disziplinen ein.
Teilnahme und Anmeldung
Anmeldung geöffnet bis: 20.05.2023
Teilnehmer_innenbeiträge in Präsenz:
Gestaffelte Teilnahmegebühr orientiert an den ökonomischen Möglichkeiten der
Teilnehmer_innen: € 20,-, € 40,- oder € 60,-
(bitte bei der Anmeldung Selbsteinschätzung angeben, ansonsten wird mit der mittleren
Variante gerechnet)
Anmeldung bitte per E-Mail an sara.paloni@sfu.ac.at (Betreff: PAR_FW) mit folgenden
Angaben:

  • Name, Vorname, E-Mail
  • Titel des Vorhabens bzw. Projekts (+ evtl. Betreuungsperson(en))
  • Universität/Hochschule/Forschungseinrichtung
  • Teilnahme an allen Tagen oder nur am Mittwoch und Donnerstag?
  • Möchten Sie präsentieren, um Aspekte oder Material aus Ihrem Projekt einzubringen?
    Ja/Nein

Abstracts für 20-minütige Vorträge (mit anschließender 35-minütiger Diskussion) im Umfang
von circa einer Seite bitten wir bis zum 20.05.2023 per E-Mail zu senden. Es ist auch eine
Anmeldung/Teilnahme ohne Präsentation möglich. Alle Einreichungen werden vom
Organisationsteam gesichtet und wir informieren Sie dann bis zum 21.06.2023, ob Ihr
Forschungsvorhaben besprochen werden kann und ob eine Teilnahme möglich ist.
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 35 beschränkt, gegebenenfalls wird eine Warteliste
eingerichtet.
Die Veranstaltung wird organisiert vom Arbeitsbereich Bildung und Ungleichheit am Institut
für Bildungswissenschaft der Universität Wien, in Kooperation mit der Fakultät für
Psychologie der Sigmund Freud Privatuniversität Wien und dem Zentrum für
Lehrer*innenbildung der Universität Wien.
Literatur

Bergold, J., & Thomas, S. (2012). Partizipative Forschungsmethoden: Ein methodischer Ansatz in
Bewegung. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13(1), Art. 30,
doi.org/10.17169/fqs-13.1.1801
Brenssell, A. & Lutz-Kluge, A. (2020). Partizipative Forschung und Gender. Emanzipatorische
Forschungsansätze weiterdenken. 1. Auflage. Barbara Budrich Verlag Opladen.
Fine, M., & Torre, M., E. (2020). Critical Participatory Action Research: Ein feministisches
Commitment. In A. Brenssell & A. Lutz-Kluge (Hrsg.), Partizipative Forschung und Gender:
Emanzipatorische Forschungsansätze weiterdenken (S. 119 -134). Berlin: Barbara Budrich.
Von Unger, H., & Narimani, P. (2012). Ethische Reflexivität im Forschungsprozess:
Herausforderungen in der Partizipativen Forschung. Discussion Paper SPI 2012 – 304.
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin.
Von Unger, H. (2018). Partizipative Forschung. In L. Akremi, N. Baur, H. Knoblauch & Boris Traue
(Hrsg.), Handbuch Interpretativ forschen (S.161-182). Weinheim: Beltz.
Wöhrer, V., Arztmann, D., Wintersteller, T., & Harrasser, D. (2017). Partizipative Aktionsforschung
mit Kindern und Jugendlichen. Von Schulsprachen, Liebesorten und anderen Forschungsdingen.
Wiesbaden: Springer VS.