Brauchen wir eine Werte-Debatte? Und wenn ja, welche? Eine Auseinandersetzung mit Demokratie, Integration und Geschlecht

Online-Veranstaltung am 19.10.2021, 17h-20h 

Einladung als Flyer (pdf)

Anmeldungen für das Online-Event per Mail an: eventsgenderstudies.biwi@univie.ac.at (bis 18.10. um 12 Uhr)


Seit den 2000er Jahren ist Integrationspolitik in Österreich von einem Werte-Fokus geprägt. Sie liegt damit im Trend europäischer Entwicklungen, die mit zunehmenden Zugangsbeschränkungen, mit Leistungsdruck, Assimilations­forderun­gen und Sicherheitsfragen einhergeht und sich somit von inklusiven Formen der Politik entfernt. Im Vordergrund steht die Einforderung einer demokratischen Wertorientierung, die vielerorts zu einer verpflichtenden Werteschulung für Zugewanderte geführt hat. 

Was aber sind demokratische Werte eigentlich? Wie könnten und sollten sie gefasst werden? Warum werden sie heute vorrangig im Kontext der Migration problematisiert? Und warum sind dabei Themen rund um Geschlecht und Sexualität so prominent? Diese und ähnliche Fragen stellt sich die Studie „Integration durch Wertevermittlung?“, die von 2019-2021 am Institut für Bildungswissenschaft durchgeführt wurde.

Die Online-Veranstaltung am 19.10. präsentiert Ergebnisse der Studie und diskutiert mit Denkerin:nen unterschiedlicher Spezialisierung über das spannungsreiche Verhältnis von „demokratischen Werten“, rechtspopulistischer Wertepolitik und emanzipatorischer Politik. 

Ablauf:

Teil 1: Präsentation von Ergebnissen der Studie "Integration durch Wertevermittlung?"

 Barbara Grubner und Monika Lengauer

Teil 2: Kommentare zu Facetten der Debatte rund um "demokratische Werte" von

 Sieglinde Rosenberger (Politikwissenschaftlerin, Uni Wien)

 Sama Maani (Psychoanalytiker und Kulturkritiker, Wien)

 Paul Scheibelhofer (Kritischer Geschlechterforscher, Universität Innsbruck)

Teil 3: Diskussion


Moderation: Sabine Grenz

 

Die Sprecherin:nen:

Sabine Grenz ist Professorin für Gender Studies an der Universität Wien und Privatdozentin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Derzeit forscht sie zu feministischer Methodologie und Epistemologie, Post-Säkularität und Intersektionalität.

Barbara Grubner ist Kultur- und Sozialanthropologin. Sie forscht und lehrt zu feministischer Theorie, sozialwissenschaftlicher Kulturtheorie und psychoanalytischer Gesellschafts- und Subjekttheorie.

Monika Lengauer ist Kultur- und Sozialanthropologin und seit 2017 selbstständig in der Evaluation, Projekt- und Qualitätsentwicklung für NPOs mit Schwerpunkt auf Bildungs- sowie Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen tätig.

Sama Maani ist ausgebildeter Psychiater und Psychoanalytiker. Er arbeitet heute als Schriftsteller in Wien. Publikationen (u.a.): Ungläubig (Roman, 2014), Respektverweigerung: Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht (Essayband, 2015), Žižek in Teheran (Roman, 2021).

Sieglinde Rosenberger ist Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien; Forschungschwerpunkte: Politische Partizipation/Protest, Migration, Asyl und Integrationspolitik. Sie ist Mitglied im Sachverständigenrat Migration und Integration der deutschen Bundesregierung. Für Publikationen und Forschungsprojekte siehe: inex.univie.ac.at

Paul Scheibelhofer ist Assistenzprofessor für Kritische Geschlechterforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck. Er befasst sich in Forschung und Lehre mit Kritischer Männlichkeitsforschung; Geschlecht und Sexualität; Sexualpädagogik und geschlechterreflektierende Jugendarbeit; Kritische Migrations- und Rassismusforschung


Anmeldungen 
für das Online-Event per Mail an eventsgenderstudies.biwi@univie.ac.at