Die Konstitution der Medienpädagogik. Zwischen interdisziplinärem Forschungsfeld und bildungswissenschaftlicher (Sub-) Disziplin.
Einladung
"Die Konstitution der Medienpädagogik" ist die gemeinsame Herbsttagung der Sektion 12 - Medienpädagogik der DGfE und der Sektion Medienpädagogik der ÖFEB.
"Die Konstitution der Medienpädagogik" findet am
29. und 30. September 2016 am
Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien
statt.
Unter dem Titel “Konstitution der Medienpädagogik - Zwischen interdisziplinärem Forschungsfeld und erziehungswissenschaftlicher Subdisziplin” möchten wir Sie mit dem Call for Papers einladen, mit uns die disziplinäre Identität der Medienpädagogik zu diskutieren. Ebenfalls herzlich eingeladen sind thematisch freie Beiträge zum offenen Panel und Berichte aus Forschungsprojekten. Wir freuen uns auch über Beiträge von PraktikerInnen, die an einer Diskussion im wissenschaftlichen Kontext interessiert sind.
Vor dem Hauptprogramm wird das durch das Junge Netzwerk Medienpädagogik mit einem eigenen Call organisierte DoktorandInnenforum stattfinden. Am Vortag der Tagung besteht für NachwuchswissenschaftlerInnen die Möglichkeit, an einem Workshop teilzunehmen.
Das Team der Wiener Medienpädagogik freut sich auf ihren Beitrag.
Univ. Prof. Dr. Christian Swertz, M.A.
Wolfgang Ruge, MA
Mag. Alexander Schmölz
Mag. Alessandro Barberi
Sarah Braun, BA
Tamara Stitz, BA
Im Vorfeld der Tagung findet der diesjährige Fachtag der GMK Fachgruppe "Qualitative Medien‐ und Kommunikationsforschung" statt, welcher sich unter dem Titel "Visuelle Soziologie meets Medienpädagogik" dem interdisziplinärem Austausch widmet.
Call for Papers
Die Konstitution der Medienpädagogik.
Zwischen interdisziplinärem Forschungsfeld und bildungswissenschaftlicher (Sub-) Disziplin.
Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und der Sektion Medienpädagogik der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen
Ort: Centrum für internationale Entwicklung Sensengasse 3, 1090 Wien
Termin: 29.-30. September 2016
Ein Blick auf die medienpädagogische Forschungspraxis zeigt die gute Konstitution der AkteurInnen: Zahlreiche Projekte, gut etablierte Tagungen, Arbeitsgruppen in mehreren Fachgesellschaften sowie diverse Buchreihen und Zeitschriften demonstrieren den Erfolg. Von dieser Performanz durch die Realisierung von Distinktionsgewinnen zu profitieren, scheint aber nicht immer zu gelingen: Neue medienpädagogische Institutionen in Forschung und Praxis sind selten, vorhandene arbeiten oft unter prekären Bedingungen oder werden bei der ersten Gelegenheit abgewickelt.
Dies mag daran liegen, dass die AkteurInnen in verschiedenen Disziplinen antreten. Sie sind in DGFE, ÖFEB, DGPUK, GI und GFM aktiv und beschreiben Medienpädagogik als Subdisziplin der Erziehungs- oder Bildungswissenschaft, der Kommunikationswissenschaft, der Informatik, der Medienwissenschaft oder als als multidisziplinäres Fach. Von welcher Disziplin ist Medienpädagogik dann die Subdisziplin? Ist Medienpädagogik möglicherweise als eigene Disziplin zu fassen? Was ist ihr Gegenstand und welche Aufgaben kommen ihr zu? Auf welche Notwendigkeit “im Sinn der Not, welche die Praxis wendet, auf welche die Praxis antwortet, die sich an einer Not orientiert, die es gilt zu wenden?” (Benner 1980: 468 ) antwortet die Medienpädagogik?
Es gehört zu den Aufgaben wissenschaftlicher Disziplinen, sich durch eine Bestimmung ihres Gegenstandes und diesem angemessene Methoden selbst zu disziplinieren und so zu konstituieren. Die Frage, ob eine Konstituierung der Disziplin durch Prinzipien, Performanzen, Pertubationen oder nur als Parodie möglich ist, steht im Mittelpunkt der Tagung.
Im Anschluss an die Leipziger Tagung zu “Methodologien und Methoden” (2011), in der die methodologische Dimension der Disziplin diskutiert wurde, und die Aachener Tagung zu “Spannungsfeldern und blinden Flecken” (2015), in der die gegenstandstheoretische Dimension der Disziplin im Mittelpunkt stand, sollen nun die wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Aspekte einer Konstitution der Medienpädagogik diskutiert werden. Insofern die drei Aspekte aufeinander verwiesen sind, kann der intendierte Rahmen mit folgenden Fragen markiert werden:
Was kann die Medienpädagogik wissen?
Was ist ihr Gegenstand? Welche Begriffe sind konstitutiv? Wie können Teilbereiche geordnet werden? Welchen Quellen vertrauen wir? Wie gehen wir mit Ungewissheit um?Was soll die Medienpädagogik tun?
Darf die Medienpädagogik alles tun, was technisch möglich ist? Darf sie sich mittels ‘Verstehen’ und ‘Erfahrung’ oder ihr ‘Tun’ konstituieren? Soll die Wissenschaft der Praxis entsprechen?Was darf die Medienpädagogik sich erhoffen?
Welche Begründungsformen aus Informatik, Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft, Psychologie oder Soziologie sind in welchem Verhältnis zueinander relevant? Welche eigenen Begründungsformen gibt es? Sind die Grenzen des Menschen für die Medienpädagogik relevant? Wie ist Medienpädagogik zu begrenzen?Was ist eine Medienpädagogin oder ein Medienpädagoge?
Sind sie Symbole? Was macht ihre Identität aus? Arbeiten sie in Schulen? Worin bestehen ihre Performanzen?
Neben wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Beiträgen zur Konstitution der Medienpädagogik sind auch themenunabhängige Beiträge, Berichte aus aktuellen Forschungsprojekten sowie Beiträge aus der Praxis zu Erwartungen an die wissenschaftliche Medienpädagogik herzlich eingeladen.
Einreichung von Abstracts zum Tagungsthema
Eingereicht werden können Abstracts (max. 500 Wörter zuzüglich Literaturhinweise). Die Vorschläge werden in einem doppelt blinden Gutachtenverfahren beurteilt. Das Programm wird aus den positiv beurteilten Einreichungen unter Berücksichtigung der Interessen des Publikums zusammengestellt.
Bitte senden Sie Ihren Abstract bis zum 27.5.2016 an sonja.scheidl@univie.ac.at.
Die Benachrichtigung über die Annahme erfolgt bis zum 1.7.2016.
Konzeption und Tagungsplanung
Wiener Medienpädagogik
Institut für Bildungswissenschaft
Universität Wien
Koordination: Christian Swertz (christian.swertz@univie.ac.at) +43-1-4277-46741
Organisation: Sonja Scheidl (sonja.scheidl@univie.ac.at) +43-1-4277-46811
Nachfragen: Wolfgang Ruge (wolfgang.benjamin.ruge@univie.ac.at) +43 1 4277 46748
Die Beiträge zum Tagungsthema können im Jahrbuch Medienpädagogik oder einer Schwerpunktausgabe der Zeitschrift Medienpädagogik veröffentlicht werden. Die weiteren Beiträge können im Bereich Forschung der Zeitschrift Medienimpulse veröffentlicht werden.
Programm
Mittwoch, 28.09.2016 | ||
Ab 11:30 | Ankommen und Mittagssnack | |
12:15 -15:30 | Fachtag der GMK Fachgruppe "Qualitative Medien- und Kommunikationsforschung": | |
12:15 - 12:30 | Prof. Dr. Thomas Knaus, Prof. Dr. Benjamin Jörissen, Wolfgang B. Ruge MA. | |
12:30 - 13:15 | Prof. Dr. Roswitha Breckner | |
13:15 - 13:30 | Pause | |
13:30 - 15:30 | Prof. Dr. Roswitha Breckner | |
15:30 - 16:00 | Pause | |
16:00 - 18:00 | Workshop des Jungen Netzwerks Medienpädagogik: | |
Ab 18:30 | Informelles get together in der Stiegl-Ambulanz | |
Donnerstag, 29.09.2016 | ||
09:30-12:30 | DoktorandInnenforum | |
09:30 - 09:45 | Begrüßung und Ablauf | |
Poster (5 + 10) | ||
09:45 - 10:00 | Johannes Gemkow (Universität Leipzig): Informationskompetenz im digitalen Zeitalter Critical Friend: Jun.-Prof. Dr. Sandra Hofhues (Universität zu Köln) | |
10:00 - 10:15 | Marcel Rechlitz (Hans-Bredow-Institut, Universität Hamburg): Die Smartphonenutzung des Kindes als Irritation: Herausforderungen für elterliche Medienerziehung in Zusammenhang mit neuen Geräten Critical Friend: Jun.-Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs (TU Kaiserslautern) | |
10:15 - 10:30 | Ricarda Bolten (TU Kaiserslautern): Einfluss des medialen Habitus auf die medienpädagogische Kompetenz von Lehrenden in der Erwachsenenbildung Critical Friend: Prof. Dr. Sven Kommer (RWTH Aachen) | |
10:30 - 10:45 | Rebekka Haubold (Universität Leipzig): Kontexte der Medienaneignung als neue Gemeinsamkeiten für medienpädagogische Forschung und Praxis Critical Friend: Prof. Dr. Kai Hugger (Universität zu Köln) | |
10:45 - 11:00 | Pause | |
11:00 - 11:15 | Anne Haage (TU Dortmund): Informationsrepertoire von Menschen mit Behinderungen. Teilhabe an der mediatisierten Gesellschaft Critical Friend: Prof. Dr. Ben Bachmair | |
11:15 - 11:30 | Kerstin Raudonat (Universität Hamburg): Sozial-kommunikative Kompetenzen im Kontext von Online-Rollenspielen – am Beispiel von Kommunikation und Interaktion im Rahmen von Spielhandlungen in dem MMORPG World of Warcraft Critical Friend: Prof. Dr. Johannes Fromme (Universität Magdeburg) | |
11:30 - 11:45 | Eva-Maria Glade (TU Kaiserslautern): Selbstwahrnehmung von LehrerInnen unter dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht Critical Friend: Prof. Dr. Rudolf Kammerl (Universität Hamburg) | |
11:45 - 12:00 | Pause, Postersession | |
Vortrag (10 + 10 = 20) | ||
12:00 - 12:20 | Patrick Bettinger (Universität Hamburg): Methodische und methodologische Anforderungen prozessanalytischer Medienbildungsforschung – Exemplarische Einblicke in ein Promotionsprojekt Critical Friend: Prof. Dr. Theo Hug (Universität Innsbruck) | |
12:20 - 12:30 | Nachgespräche | |
12:30-13:30 | Ankommen und Mittagssnack | |
13:30-14:00 | Begrüßung | |
14:00-15:00 | Prof. David Buckingham, PhD | |
15:00-15:30 | Pause | |
15:30-17:30 | Media Education - Discipline, Theory, Praxis Prof. Dr. Theo Hug: Prof. Dr. Manuela Pietraß: Anu Pöyskö: | |
17:30-18:00 | Pause | |
18:00-19:00 | Mitgliederversammlung der DGfE - Sektion Medienpädagogik | |
19:00-19:30 | Verleihung des Bachelorpreises der ÖFEB - Sektion Medienpädagogik | Redaktionssitzung "Forschungswerkstatt Medienpädagogik" |
19:30-20:00 | Mitgliederversammlung der ÖFEB - Sektion Medienpädagogik | |
Ab 20:00 | Gemeinsames Abendessen im Universitätsbrauhaus | |
Freitag, 30.09.2016 | ||
09:00-11:00 | Begriffe der Medienpädagogik(en) Valentin Dander, M.A.: Alessandro Barberi, M.A.: Dr. Ulas Aktas & Maximilian Waldman, MA.: | Aufgaben der Medienpädagogik(en) Prof. Dr. Ben Bachmair: MMag. Nina Grünberger & Dipl.-Päd. Stephan Münte-Goussar: Dr. Thomas Damberger: |
11:00-11:30 | Pause | |
11:30-12:30 | Prof. Dr. Christian Filk | |
12:30-13:30 | Mittagspause | |
13:30-15:30 | Medienpädagogik(en) zwischen Disziplin und Profession Prof. Dr. Norbert Meder: Dipl.-Päd. Christian Toth: Dipl.-Päd. Franziska Linke & Anja Schwedler M.Ed.: | Aktuelle medienpädagogische Forschung Dr. Sonja Gabriel: Prof. Dr. Natalia Waechter, Dr. Christiane Atzmüller & Isabella Hollauf: Dr. (des.) Ilona Andrea Cwielong: |
15:30-16:00 | Abschluss | |
16:00-18:00 | Vernetzungstreffen "Kerncurriculum Medienpädagogik" | |