Inklusive Pädagogik

Der Arbeitsbereich Inklusive Pädagogik beforscht Bildungsprozesse angesichts von Behinderung und anderer Ungleichheitsdimensionen wie Geschlecht, sozio-kulturelle, sozio-ökonomische sowie ethnische Herkunft, Alter und sexuelle Orientierung in ihrer Intersektionalität und historischen Genese. Gegenstand Inklusiver Pädagogik ist seit ihrer Begründung im 19. Jahrhundert als Heilpädagogik die gemeinsame Bildung von Menschen mit und ohne Behinderung. Inklusive Pädagogik setzt die Wertschätzung menschlicher Vielfalt voraus. Sie zielt auf die Initiierung von Bildungsprozessen in heterogenen Gruppen in Bildungsinstitutionen ebenso wie auf die volle gesellschaftliche Teilhabe.

Der Arbeitsbereich forscht schwerpunktmäßig in den Bereichen: 

  • philosophische und theoretische Grundlagen (insbesondere der Ethik und der theoretischen Konstituierung der Disziplin)
  • globale und empirische Perspektiven auf Fragen von Inklusion, Partizipation, Ungleichheit, Behinderung und Bildung.
  • berufliche und gesellschaftliche Partizipation von Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen inkl. ihres Übergangs von Schule zu Beruf

 

 

 


Aktuelles

 

Wir laden euch herzlich zum Vortrag und Workshop von Prof. Dr. Christian Lindmeier zum Thema "Über die notwendige Koexistenz inklusiver und spezieller Pädagogik" am 26. April 2024 ein!

Christian Lindmeier ist im SS 2024 Gastprofessor am Institut für Bildungswissenschaft im Arbeitsbereich Inklusive Pädagogik. Er leitet an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Arbeitsbereiche "Pädagogik bei kognitiver Beeinträchtigung" und "Pädagogik im Autismus-Spektrum" und setzt sich insbesondere für die  Weiterentwicklung der erziehungswissenschaftlichen Autismusforschung ein.

Am 26. April wird er in Anlehnung an die Inklusionsforscherin Lani Florian über eine notwendige Koexistenz von inklusiver und spezieller Pädagogik sprechen und am Beispiel der Pädagogik im Autismus-Spektrum verdeutlichen. In einem anschließenden Workshop können Interessierte die Thematik vertiefen und in näheren Austausch gehen. Weitere Informationen zum Vortrag und Workshop findet ihr hier.

 

Ort: Institut für Bildungswissenschaft, Hörsaal 1, 1. Stock

Zeit: 14.30-17.30 Uhr

Organisiert von Helga Fasching und Vivian Schwarz

 

Wir freuen und auf zahlreiches Erschienen und einen regen Austausch!

 

Neue Gastprofessur im Sommersemester 2024:
Prof. Dr. Christian Lindmeier

von der Martin-Luther-Universität (Halle-Wittenberg) wird im Sommersemester 2024 eine Gastprofessur übernehmen und zwei Lehrveranstaltungen halten.

 

Transdisziplinäres Symposium „Übergänge in Arbeit und Arbeitserfahrungen. Menschen mit Behinderungen als Expert:innen“- veranstaltet von Helga Fasching und Vivian Schwarz

Bei dieser Veranstaltung stellen wir zwei transdisziplinäre Forschungskooperationen der Universität Wien vor. Transdisziplinär bedeutet, dass Wissenschaft mit Praxis zusammenarbeitet. Diese Zusammenarbeit heißt Kooperation. Die vorgestellten Kooperationen fanden bzw. finden in Lehrveranstaltungen am Institut für Bildungswissenschaft statt. Das erste Projekt ist abgeschlossen und ist eine Kooperation mit Projekt P.I.L.O.T. (Integration Wien). Das zweite Projekt findet in diesem Semester statt und ist eine Kooperation mit Verein Ohrenschmaus. 

Mehr über diese Veranstaltung können Sie hier erfahren.

 

 

Neuer Gastvortrag (BiWi-International Wednesday Lecture Series)

Wir laden euch herzlich zu einem weiteren der Gastvorträge im Rahmen der internationalen Mittwoch-Vorlesungsserie ein. Diesmal konzentrieren wir uns auf die Arbeit von Paulo Freire. Prof. Dr. Walter Omar Kohan (Department of Childhood Studies, State University of Rio de Janeiro, Brazil) hält einen Vortrag zu "Paulo Freire, childhood and a revolutionary education". Wir freuen uns darauf, euch dort zu sehen und gemeinsam über emanzipatorische Bildung nachzudenken!
Erfahrt mehr über die Details dieser Veranstaltung hier. 

Zeit: 15.11. um 17.00 Uhr

Ort: Hörsaal 1, Sensengasse 3A, 1. OG

 

 

 

SYMPOSIUM: “Research and education in the spirit of Freire today - facing the miltiple crisis”

Friday, 17.11.2023, 09.30-16.00 

A variety of crises challenge individuals and societies in a special way today – the list is so well known that there is already talk of crisis fatigue. How can education and research deal with these crises in such a way that those involved experience empowerment? This concept is central to the writings of Paulo Freire and gains particular relevance in light of current experiences of powerlessness.

The symposium aims to provide space for exchange on experiences of empowerment in education and research in the context of multiple crises – especially with regard to addressing concepts of emancipatory pedagogy. Reflections and experiences from the Global South will enrich the exchange and self-reflection of the participants.

Interested? Find more about the program and applications to this symposium here.

Podcast zum Thema: Wer erzieht die Erzieher*innen?

Robert Schneider-Reisinger war Gast des Paulo Freire Zentrums und hat mit David Untersmayr über die Rolle kritischer Pädagogik in der Lehrer*innenbildung gesprochen. Die Hauptthemen dieses Podcasts sind: Wie kann man Pädagog*innen in der Zukunft dazu inspirieren, sich mit sozialen und ökologischen Problemen zu befassen und sich dazu zu positionieren? Also, welche Impulse kann da eine Lehrer*innenbildung setzen, die von einem positivistisch dominierten akademischen Umfeld geprägt ist?

Inclusive Pedagogy Fest (IPF) zum Thema: Inklusion in Schule und Arbeitswelt

23.Juni 2023 von 9-17 Uhr, Elise Richter Saal (Hautpgebäude der Uni Wien)

 

Der Arbeitsbereich Inklusive Pädagogik des Zentrums für Lehrer*innenbildung sowie des Instituts für Bildungswissenschaften lädt zum Inclusive Pedagogy Fest!

Diesmal beschäftigen wir uns mit Inklusion in Schule und Arbeitswelt – Selbstvertreter*innen, Bildungspolitik & Wissenschaft im Gespräch

Folgende Inhalte erwarten Sie:

  • 09:15h - Keynote von Prof. Dr. Geert Van Hove, Ghent University & Dr. Katharina Felbermayr
  • 11:00h - Workshop mit Bildungsfachkräften des Projekts BLuE
  • 14:00h - World Cafe: Studierende präsentieren ihre Arbeiten
  • 15:30h - Podiumsdiskussion: SelbstvertretungsZentrum Wien, Mag. Bildungsdirektor H. Himmer, Initiative 11./12. Schuljahr, Bessere Schule Jetzt! und weitere

Der Raum ist barrierefrei zugänglich.

ÖGS-Dolmetschung steht zur Verfügung.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung bis 15.6. 2023 erwünscht.(QR-code scannen ODER hier)

 

Für mehr Informationen


Aktuelle Publikationen

Eine Grounded Theory Studie im Längsschnitt

Katharina Felbermayr, 2023

Die vorliegende Grounded Theory Studie untersucht Entscheidungsprozesse am Übergang von Sekundarstufe I in weitere schulische Bildung aus einer inklusiven und längsschnittlichen Perspektive.

Im Mittelpunkt des empirischen Teils stehen die Erzählungen von 5 Familien, die im Übergangs- / Entscheidungsprozess drei Mal im Abstand von einem Jahr interviewt wurden. Durch die längsschnittliche Perspektive konnten neben den Bildungsverläufen der Jugendlichen mit Behinderung die Prozesse des Entscheidens mit ihren Varianten und Phasen rekonstruiert werden. Zentral ist die Erwartung eines selbstständigen Entscheidungssubjekts. Je nach Erfüllung dieser Erwartung tritt eine andere Entscheidungsvariante in Erscheinung und geht mit einem unterschiedlichen Aktivitätsausmaß bei Jugendlichen mit Behinderung und Eltern einher.

Anmerkungen zu einem zentralen bildungswissenschaftlichen Begriff

Franziska Felder, 2022

In den letzten Jahren ist Inklusion immer stärker in den Fokus praktischer, theoretischer wie empirischer Bildungsbemühungen gerückt. Viele Veröffentlichungen berühren direkt praktische und politische Umsetzungsfragen. Relativ spärlich gestaltet sich demgegenüber der Diskurs über die theoretischen und ethischen Grundlagen von Inklusion und inklusiver Bildung. Genau an diesem Punkt setzt das Buch an. Damit liefert es einen längst fälligen Beitrag zu wichtigen Fragen: Was bedeutet Inklusion, warum ist sie wichtig und welchen Anteil hat Bildung?

Palgrave Studies in Disability and International Development
2022

This book, exploring the theoretical and practical implications of the United Nations Convention on the Rights of Persons with Disabilities (CRPD), brings together an international and interdisciplinary group of leading researchers in the areas of philosophy of disability, disability law, and disability policy. It addresses both the philosophical foundations of the CRPD as well as complex contemporary legal and policy debates.

With a comprehensive introduction outlining key milestones in the development and implementation of the CRPD, the book addresses the most fundamental questions the CRPD raises for the way we think about human rights, law, and disability, and how we operationalize rights in the legal and policy domains. The contributors traverse themes of personhood, equality, capacity, and intersectionality, explore the dilemmas involved in translating these concepts in practice, and reflect on the promises and limitations of the human rights project.

Helga Fasching, Lena Tanzer

Der Band befasst sich mit der Gestaltung von inklusiven Übergängen von der Schule in Ausbildung und Beruf. Inklusion umfasst eine fundierte Berufsorientierung, chancengerechten Zugang zum Ausbildungssystem sowie nachhaltige Partizipation am Allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Begleitung und Unterstützung von Jugendlichen mit Behinderung stehen dabei im Fokus. Der band führt in ausgewählte Handlungsfelder und Konzepte ein und diskutiert Theorien und Begriffe unter Inklusions- und Diversitätsgeschichtspunkten.

 

Leseprobe

Laura Jacqué (2021)

 

Der Begriff Hochbegabung“ hat sowohl in Bildungswissenschaft als auch -praxis Konjunktur. Menschen werden auf unterschiedliche Weisen nach ihrem – vor allem kognitiven Potenzial mit dem Etikett hochbegabt“ gelabelt. Menschliche Vielfalt wird so in vermeintlich ” einheitliche Cluster gefasst, wodurch unter anderem Leistung und Bildungserfolg der Gelabelten optimiert, nicht zuletzt aber auch ihre Mitmenschen entlastet werden sollen. Mit dem Label gehen implizite und explizite Erwartungshaltungen einher, welche unterschiedliche Wirkungen auf die Betroffenen und ihr Umfeld haben.

Wie aber kommt das Label Hochbegabung“ zustande und welchen (Mehr-)Wert kann es für Gelabelte und Gesellschaft haben? Anders gefragt: Inwieweit ist es eine gesellschaftliche Konstruktion und was bedeutet das für Bildungswissenschaft und -praxis?

Es zeigt sich deutlich: Ein differenziertes und (selbst-)kritisches Denken und Handeln in Bezug auf Labels in Bildungskontexten ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit.

www.logos-verlag.de/cgi-bin/engbuchmid=

Seyda Subasi-Singh (2021)

Dieses Buch diskutiert die Überrepräsentation von SchülerInnen
mit Migrationshintergrund mit sonderpädagogischem Förderbedarf,
wobei in der Studie SchülerInnen mit türkischem Hintergrund
in Österreich im Mittelpunkt stehen. Es wird versucht, Raum für die
Zusammenführung von Erfahrungen aus erster Hand zu schaffen,
um die Komplexität des Überweisungsprozesses anzugehen und ein
Verständnis zu entwickeln, das über die Vereinfachung und lineare
Erklärungen für die Überrepräsentation von SchülerInnen mit Migrationshintergrund in nicht-vielversprechenden Schulen hinausgeht.

Inklusion, Behinderung, Gesellschaft
Bildungs-und sozialwissenschaftliche Beiträge
herausgegeben von Ingeborg Hedderich und Gottfried Biewer

2021. 236 Seiten, kartoniert
ISBN 978-3-7815-2427-9
44,00 EUR
auch als eBook erhältlich

http://dx.doi.org/10.35468/5866 

Sarah Braun, Udo Lakovits, Andrea Strachota

Sarah Braun erhält im Alter von 24 Jahren die Diagnose ALS, amyotrophe Lateralsklerose. Es ist ein Todesurteil, denn ihre Lebenserwartung beträgt noch drei bis fünf Jahre. Früher zu sterben als die meisten anderen im eigenen Umfeld, ist herausfordernd, weil eine andere Lebenswelt betreten wird. Dabei zuzusehen, wie ein nahestehender Mensch stirbt, ist für die meisten eine Grenzerfahrung.
Dieses Buch liefert Einblicke in den Sterbeprozess aus Sicht einer Betroffenen sowie ihrer engsten WegbegleiterInnen. Es will Hoffnung darauf machen, dass es sich lohnt, dieses Leben zu leben.

Sarah Braun, Udo Lakovits, Andrea Strachota
Leben und gleichzeitig sterben
Diagnose ALS
ca. 304 Seiten • 29,95 Euro (DE) • 30,80 Euro (AT)
ISBN 978-3-86321-452-4

https://ubdata.univie.ac.at/AC15537650

Helga Fasching (Hrsg.)
2019. 333 Seiten, kartoniert,
EUR(D) 21,90
ISBN 978-3-7815-2297-8

Pädagogische Beziehungsverhältnisse bilden oftmals die Grundlage für erfolgreiche Bildungsprozesse und stellen einen bedeutenden Interaktionsrahmen dar. Das Aufbauen, Gestalten und Verstehen von zwischenmenschlichen Beziehungen ist somit zentraler Bestandteil pädagogischer Praxis.
Gerade beim Ein- und Austritt in und aus Bildungsinstitutionen sowie an institutionellen, aber auch lebensgeschichtlich-biographischen Schnittstellen kommt professioneller pädagogischer Arbeit und Beziehungsgestaltung eine wesentliche Funktion zu.
Der inhaltliche Bogen dieses Sammelbandes spannt sich von pädagogischen Beziehungen im Bereich der Frühförderung über den Eintritt in den Kindergarten und umfasst Übergänge in, aus und innerhalb von Schulsystem, Beruf oder Tertiärbereich bis hin zu Transitionen im beruflichen Kontext und im hohen Alter.

https://ubdata.univie.ac.at/AC15326385

Inklusive Berufsorientierung und berufliche Bildung – aktuelle Entwicklungen im deutschsprachigen Raum: 2. Beiheft der sonderpädagogischen Förderung heute


Christian Lindmeier; Helga Fasching (HerausgeberIn)
Bettina Lindmeier; Dirk Sponholz

Originalsprache    Deutsch
Erscheinungsort    Weinheim
Verlag    Juventa

Seitenumfang    280
ISBN (Print)    978-3-7799-3533-9
Publikationsstatus    Veröffentlicht - Jul 2019
Publikationsreihe
Name    Sonderpädagogische Förderung heute
Verlag    Beltz
Band    2. Beiheft

   https://ubdata.univie.ac.at/AC15465051

Einleitung open access

Gesellschaften / Welten / Selbst im [Um]Bruch

Sabine Krause, Michelle Proyer und Oliver Koenig (Hg*innen)

Wohin wir auch blicken – sei es in sozialen, gesellschaftlichen, ökologischen, ökonomischen, technologischen, politischen Gefügen – überall begegnen uns Veränderungen, ereignen sich Umbrüche, scheint etwas in Bewegung zu sein. Was ist es, was sich hier zu lösen beginnt, brüchig wird? Und wie gehen wir damit um? Wie stark sind wir bereit, Veränderungen zuzulassen oder Brüche auszuhalten? Was lassen wir dabei zurück, was können wir dadurch gewinnen?

Die Beiträge in dieser open access-Publikation gehen auf ganz unterschiedliche Weise an diese Fragen heran und finden vielfältige Antworten. Dabei werden Bezüge zu literarischen Beschreibungen von Umbrüchen aufgegriffen, Praxen des Helfens und der Vermittlung beschrieben und auch sprachliche Grenzziehungen thematisiert.    

 

http://phaidra.univie.ac.at/o:706380