Theorie, Erkenntnistheorie und Methodologie


Bildungsforschung findet immer in Situationen statt, die von ungleichen Machtverhältnissen, normativen Annahmen und soziokulturellen Erwartungen geprägt sind. Daher ist es entscheidend zu untersuchen, wie die Wissensproduktion von kontextuellen Faktoren abhängig ist und diese widerspiegelt. Unsere Forschung wird von einer erkenntnistheoretischen Sensibilität für die kulturellen Werte geleitet, die Theorien, Methoden und Verfahren innewohnen, sowie für Machtfragen, die sich in institutionellen Strukturen, Finanzierungsanforderungen und den Beziehungen zwischen Forschern und ihren Gesprächspartnern im Bildungsbereich widerspiegeln.

Da die postkoloniale Problematisierung des Eurozentrismus und der ableistischen und rassistischen Epistemologien in einer von Migration und Globalisierung geprägten Welt immer offensichtlicher wird, befasst sich das Institut speziell mit der Spannung zwischen global dominanten Forschungsdesigns und lokal oder regional verwurzelten Epistemologien. Unsere Forschung betrifft einerseits diskursiv hegemoniale Epistemologien und andererseits Lehrpläne und Unterrichtstechnologien in Lehrmaterialien, die in der Regel darauf ausgelegt sind, nationale Identität und Überlegenheit zu reproduzieren, indem sie die kulturell geprägten Vorstellungen vom jeweiligen „guten Kind“ und damit auch vom abweichenden Kind produzieren.

Die angemessene Antwort auf diese Herausforderungen liegt nicht in der Suche nach einem archimedischen Punkt der Forschung, sondern in der Berücksichtigung lokaler oder nationaler erkenntnistheoretischer Besonderheiten und einer Vielfalt von Forschungsmethodologien und -methoden, deren Weiterentwicklung und Verknüpfungen erforscht und in den Forschungsprojekten angewendet werden.

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