Kultur, Bildung und Institutionen

Staaten für gebildete Menschen.


Unsere Forschung basiert auf der Annahme, dass Bildungsinstitutionen wie Familie, Schule, Universität und Organisationen nicht-formaler Bildung Ausdruck kultureller und sozialer Erwartungen sind, die oft durch Gesetze sanktioniert und gelenkt, aber auf unterschiedliche Weise organisiert, geleitet, finanziert und kontrolliert werden. Wir untersuchen, wie diese Institutionen, in denen Individuum und Gesellschaft interagieren, eine Vielzahl unterschiedlicher Rollen gespielt haben und im Laufe der Zeit Bedeutungswandel erfahren haben, insbesondere seit dem Aufkommen der Demokratie und umfassender Menschen- und Kinderrechte.

Ein Aspekt unserer Forschung konzentriert sich auf die Diskrepanz zwischen der staatlichen Steuerung von Erziehungsfragen in den Familien, die sich weitgehend auf die Festlegung von Rahmenbedingungen und Grundpflichten beschränkt, und der staatlichen Steuerung der Schule, die zu einer enormen Ausweitung und Ausdifferenzierung des Bildungssystems und zur Professionalisierung der Ausbildung von Lehrern, Erziehern und Verwaltern geführt hat.  Besonderes Interesse dabei liegt auf der Entstehung und den Auswirkungen des modernen Schulsystems mit seiner Doppelfunktion der nationalen Integration und der sozialen Schichtung. Auf der Grundlage historischer, vergleichender und inklusionspädagogischer Methoden untersuchen wir diese Prozesse der Integration und Stratifizierung über verschiedene Zeiträume und kulturelle Kontexte hinweg und berücksichtigen dabei Fragen der individuellen und kollektiven Emanzipation, sowohl durch als auch trotz Bildung. Besonderes Augenmerk wird auf Fragen der sozialen Gerechtigkeit gelegt, die sich auf das Leben der Menschen auswirken, wie Ausgrenzung, Selektions- und Übergangssysteme sowie erzwungene und freiwillige Migration

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