Ethik, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit

Zukunft als pädagogische Normalität.


Bildungsdiskurs, -praxis und -forschung sind traditionell von starken moralischen Motiven geprägt, deren normativ-ethischer Hintergrund bemerkenswert wenig analysiert wurde. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund drängender globaler Fragen der Nachhaltigkeit setzt sich die Forschung am Institut historisch und systematisch mit dieser moralisierenden Unterfütterung auseinander, die Bildung zu einer kulturellen, sozialen und institutionellen Praxis gemacht hat, in der die Lösung gesellschaftlicher Probleme im Besonderen und die Zukunft der Menschen im Allgemeinen verhandelt werden.

Unsere Forschung geht dabei davon aus, dass dieser Bildungsanspruch auf der individuellen Ebene sowohl durch Empowerment-Strategien gekennzeichnet ist, die die zukünftigen Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzen sollen, erfolgreich am gesellschaftlichen Wandel und Fortschritt teilzunehmen, als auch durch Moralisierungsstrategien, die von den Bürgerinnen und Bürgern verlangen, sich auch zu tugendhaften Mitgliedern der Gesellschaft zu entwickeln. Deutlich wird dies in jüngster Zeit in der Medienerziehung, wo vor dem Hintergrund der moralischen Sorgen vor dem Internet, den sozialen Medien und der künstlichen Intelligenz eine besondere Medienkompetenz gefordert und gefördert wird.

Darüber hinaus untersuchen wir, wie diese moralischen Erwartungen auf institutioneller Ebene in die Forderung umgewandelt wurden, dass die Schule soziale Ungleichheiten ausgleichen soll. Wir nähern uns dem, indem wir lernen, die verschiedenen Diskriminierungsgründe wie ethnische Zugehörigkeit, Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Alter, Religion, Migrations- oder Flüchtlingsgeschichte zu verstehen, und indem wir geeignete Lehr- und pädagogische Instrumente entwickeln helfen, um diese Diskriminierungen in formalen, informellen und nicht-formalen Sozialisations- und Lernsituationen zu beseitigen.

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