Third Mission
Hier hätten Sie uns auf dritter Mission begegnen können - wir sehen uns!
Scheitern - Schule muss sich wieder auf ihre Stärken besinnen
Wenn das Zeugnis zur Last wird
Interview zur Handynutzung in Schulen.
Ziffernsturz. Schwarz-Blau will mehr Leistung und weniger Wellness im Klassenzimmer
Radiokolleg - Exil und Erinnerung Versteckte Orte und ihre Communities (4)
Polyamouröses aus der Sigmund-Freud-Universität
Introducing Luxembourg's SciTeach Center
Video of the Fonds Nationale de Recherche Luxembourg
Warum Ganztagsschulen keine Chancengleichheit sichern
Jiddereen ass bannendran e klenge Politiker“. De quoi le Zentrum fir politesch Bildung est-il le nom
Interview mit Catherina Schreiber, und Zusammenfassung ihrer Arbeit zu Staatsbürgerkonstruktionen in Luxemburg, in einem Dossier von Bernard Thomas über politische Bildung in Luxemburg, anlässlich der Eröffnung des Zentrums für politische Bildung,
Nie mehr Schule - Kinderrechte im Bildungssystem
Aus dem Krisengebiet auf die Schulbank
Bildungsreform - Forscher: "Hätte mir mehr Mut gewünscht"
Wien (APA) - Bildungsforscher Stefan Hopmann (Uni Wien) hätte sich bei der Bildungsreform
"mehr Mut gewünscht, nicht nur punktuell Veränderungen in Bestehendes einzubauen, sondern
tatsächlich die Strukturen anzugehen". Statt nur etwas Mitbestimmung bei der Personalauswahl
oder der Verfügung über Sachmittel hätte es Möglichkeiten zur Veränderung der
Personalstrukturen oder echte Budgetautonomie geben können.
Trotzdem würde jetzt endlich auch darüber gesprochen, "wo Unterricht gemacht wird". Froh zeigte
sich Hopmann gegenüber der APA, dass es den Verhandlern gelungen sei, "das
Schulautonomiethema einigermaßen unzertrümmert aufrecht zu erhalten. Da ist jetzt auch nichts
drinnen, das per se schädlich wäre".
Bildungsforscher Hopmann: "Sie könnten heute keinen Betrieb mehr so führen"
Bringt die lange angekündigte Bildungsreform eine völlig neue Schule oder bleibt sie doch nur
Stückwerk? Laut Bildungsforscher Stefan Hopmann brauchen wir mehr als Detaillösungen: Vor allem die
Möglichkeit, an den Schulen echte Entscheidungen zu treffen. Von Sonja Hasewend
Die einen sprechen von großer Reform, Kritiker von einem Reförmchen – was erwarten Sie von der
Bildungsreform, die am heutigen Dienstag von der Bildungsministerin präsentiert wird?
STEFAN HOPMANN: Ich werde mir kein Urteil anmaßen über ein Papier, das ich noch nicht kenne.
Das Startpapier, das damals vorgelegt worden ist, war ja nicht schlecht. Ob das jetzt über- oder unterboten
wird, ist ja eine Frage des politischen Prozesses. Die Frage ist, ob das der große Wurf wird oder doch nur
ein Eigentor.
Hopmann: Mehr Freiheit könnte Schulen lähmen
Im Autonomiepaket sei nichts drin, was "per se schädlich" sei, so der Forscher. Die
Direktorenzeit auf Probe könnte Veränderungen bremsen.
Bildungsforscher Stefan Hopmann (Uni Wien) hätte sich bei der Bildungsreform "mehr Mut
gewünscht, nicht nur punktuell Veränderungen in Bestehendes einzubauen, sondern tatsächlich die
Strukturen anzugehen". Statt nur etwas Mitbestimmung bei der Personalauswahl oder der Verfügung
über Sachmittel hätte es Möglichkeiten zur Veränderung der Personalstrukturen oder echte
Budgetautonomie geben können.
Trotzdem würde jetzt endlich auch darüber gesprochen, "wo Unterricht gemacht wird". Froh zeigte
sich Hopmann, dass es den Verhandlern gelungen sei, "das Schulautonomiethema einigermaßen
unzertrümmert aufrecht zu erhalten. Da ist jetzt auch nichts drinnen, das per se schädlich wäre".
"Verländerung" und "Nichtentscheidung" „Weniger als erhofft, mehr als erwartet“
Von einer „neuen Zeit für das Bildungssystem“ und einem „entscheidenden
Fortschritt“ haben die beiden Chefverhandler der Bildungsreform, ÖVP-Staatssekretär
Harald Mahrer und SPÖ-Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, nach den
langwierigen Verhandlungen gesprochen. Bildungsexperten sind weit weniger
euphorisch.
„Weniger als erhofft, mehr als erwartet“, sagte Stefan Hopmann, Bildungsforscher an der Universität Wien.
Das System sei nicht völlig umgebaut worden. Immerhin sei aber nichts in dem Paket, „das per se
schädlich wäre“, konstatierte er. Das Schulautonomiethema sei „einigermaßen unzertrümmert“
aufrechterhalten. Positiv sei auch, dass nun endlich darüber gesprochen werde, „wo Unterricht gemacht
wird“.
Er hätte sich bei der Reform allerdings "mehr Mut gewünscht, nicht nur punktuell Veränderungen in
Bestehendes einzubauen, sondern tatsächlich die Strukturen anzugehen. Die Ergebnisse bringen nun nur
eine mögliche Mitbestimmung bei der Personalauswahl und der Verfügung über Sachmittel. Hopmann
hätte es aber begrüßt, wenn es echte Budgetautonomie und die Möglichkeit zur Veränderung der
Personalstrukturen gegeben hätte.
Durchwachsene Reaktionen auf die Bildungsreform
Beinahe ein Jahr lang wurde sie vorbereitet, am Dienstag dann schließlich präsentiert: die
Bildungsreform. Während die Verhandler von SPÖ und ÖVP von einem Übergang in eine „neue Zeit“ und
einem „großen Wurf“ sprechen, sind Bildungsexperten deutlich zurückhaltender. Besonders die stark
eingeschränkt Möglichkeit, Modellregionen für die Gesamtschule einzurichten, stößt auf Ablehnung.
Bildungswissenschaftler Stephan Hopmann von der Universität Wien, selbst Mitglied der Reformgruppe, ist mit
der Regelung etwa nicht einverstanden. Gemäß des ausgehandelten Kompromisses werden zwar
Modellregionen für die Gesamtschule der sechs- bis 14-Jährigen ermöglicht, jedoch auf 15 Prozent aller
Standorte der jeweiligen Schulart (Volksschule, Sonderschule, NMS, AHS) sowie 15 Prozent aller Schüler der
jeweiligen Schulart in einem Bundesland beschränkt.
Hopmann vermutet, dass aufgrund dieser Einschränkung am Ende nicht die gewünschten Ergebnisse stehen
werden. Von einer Modellregion auf ein theoretisch flächendeckend eingeführtes Gesamtsystem schließen zu
wollen, mache wissenschaftlich wenig Sinn. Der nunmehrige Plan mit der Evaluierung der regionalen Versuche
im Jahr 2025 habe eher den Charakter "einer Nichtentscheidung".
Christiane Spiel, Bildungsforscherin und Leiterin des Instituts für Angewandte Psychologie der Uni Wien, sieht
die Regelung nicht nur negativ. Aus wissenschaftlicher Sicht könne eine gute Modellregion geschaffen werden,
wenn sowohl die Schultypen als auch die Einzugsgebiete der Schüler gut abgebildet werden und man sie mit
einer vergleichbaren Nicht-Modellregion vergleichen könne, wie sie dem „Standard“ erklärte. Wichtig sei also die
möglichst repräsentative Auswahl der Modellregionen.